Ein Ergotherapeut (OT) ist ein staatlich anerkannter Gesundheitsfachberufler, der Menschen jeden Alters unterstützt, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag, Beruf und Freizeit trotz körperlicher, kognitiver oder psychischer Einschränkungen zu erhalten bzw. wiederzuerlangen. Ergotherapeuten arbeiten in Krankenhäusern, Rehabilitationszentren, Schulen, Pflegeeinrichtungen und in der Gemeinde.
Zu den zentralen Aufgaben gehört die Analyse der individuellen Fähigkeiten und Defizite durch Befundung körperlicher, sensomotorischer und kognitiver Funktionen. Darauf aufbauend entwickelt der Ergotherapeut maßgeschneiderte Therapiepläne mit aktiven Tätigkeiten wie Übungstraining, Einsatz adaptiver Hilfsmittel oder alltagsnaher Aufgaben, um Selbstständigkeit, Feinmotorik, Gleichgewicht und Konzentration zu fördern.
Um Ergotherapeut zu werden, erwirbt man in der Regel einen Bachelor- oder Masterabschluss in Ergotherapie, schließt ein Praxisjahr ab und legt eine staatliche Prüfung ab. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen in spezialisierten Bereichen wie Pädiatrie, Geriatrie oder Neurologie prägen die berufliche Entwicklung.
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern. Durch gemeinsame Fallkonferenzen und Netzwerkpflege wird eine ganzheitliche Versorgung sichergestellt.
Sorgfältige Dokumentation des Therapieverlaufs, Evaluation der Zielerreichung und Supervision garantieren die Qualität. Ergotherapeuten engagieren sich zudem in Forschung und Lehre, um therapeutische Verfahren weiterzuentwickeln und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen zu stärken.