Ein Gestalttherapeut ist ein psychotherapeutisch qualifizierter Fachmann oder eine Fachfrau, die auf der humanistischen Gestalttherapie basiert. Im Zentrum steht die ganzheitliche Erfahrung des Klienten im Hier und Jetzt, um Selbstwahrnehmung und persönliche Verantwortung zu fördern.
Zu den Hauptaufgaben gehört die Begleitung individueller Prozesse: Durch achtsame Wahrnehmung und experimentelle Methoden unterstützt der Gestalttherapeut Klient*innen dabei, innere Blockaden und unerledigte Themen bewusst zu machen und auszudrücken.
Typische Techniken umfassen Rollenspiele, geleitete Imagination, die „leere Stuhl“-Methode sowie kreative Ausdrucksformen. Durch bewusstes Erleben von Gefühlen und Gedanken entstehen neue Einsichten und Handlungsoptionen.
Die Ausbildung erfolgt nach den Richtlinien anerkannter Fachverbände über ein Psychologiestudium mit anschließender, meist dreijähriger Weiterbildung in Gestalttherapie. Neben fundiertem Wissen in Gesprächsführung und Theorie sind Selbsterfahrung und Supervision zentrale Elemente.
Gestalttherapeuten arbeiten in Praxen, Kliniken und Beratungsstellen und kooperieren eng mit Psychiater*innen, Ärzt*innen, Sozialarbeitern sowie weiteren therapeutischen Berufsgruppen. Interdisziplinäre Fallbesprechungen sichern eine umfassende Betreuung.
Qualität wird durch fortlaufende Evaluation, Dokumentation und kollegiale Supervision gewährleistet. Ziel ist es, Klient*innen zu befähigen, authentisch zu leben und ihre Selbstwirksamkeit im Alltag zu stärken.