Humanistische Psychologie entstand in den 1950er‑Jahren als «dritte Kraft» neben Behaviorismus und Psychoanalyse. Ihr Credo: Selbstverwirklichung, Achtsamkeit, Sinnsuche.
Therapeut*innen arbeiten mit bedingungsfreier Wertschätzung, empathischem Verstehen und Kongruenz. Studien der Uni Heidelberg (2023) zeigen Echtheit als starken Erfolgsfaktor.
Methoden: Lebenspanorama, Ressourcenatmung, Focusing. Maslows Bedürfnispyramide dient als Reflexionshilfe, nicht Dogma. Organisationen nutzen die Prinzipien für Servant Leadership und New Work.
Kritik lautet: zu optimistisch. Humanist*innen antworten: Hoffnung ist Entscheidung zur Entwicklung. In Zeiten von Burn‑out ist dies politisch relevant.
Erfolgreiche Klient*innen berichten: «Ich höre meine eigene Stimme klarer.» Humanistische Therapie ist Raum, in dem Mensch‑Sein zum Forschungsobjekt wird — mit Würde und Verantwortung.
Darüber hinaus betrachtet die Imago‑Therapie Generationenlinien: Ein Genogramm macht deutlich, welche Beziehungsskripte vererbt wurden — etwa «Streit vermeidet man» oder «Nähe gibt es nur durch Leistung». Das Bewusstmachen solcher Metanarrative erlaubt es, den Autopiloten abzuschalten. Paare drehen gewissermaßen einen “Director’s Cut” ihres Beziehungsfilms.
Eine Meta‑Analyse der Universität Basel (2025) ergab mittlere bis große Effektstärken für die Erhöhung von Paarzufriedenheit nach Imago‑Interventionen, insbesondere bei Kombination mit Achtsamkeitstraining. Damit wird deutlich, dass die Methode nicht nur kommunikative, sondern auch neurobiologische Veränderungen begünstigt.