Stärkenbasiert

Stärkenorientierte Therapie (SOT) bildet im deutschsprachigen Raum ein Gegengewicht zum Defizitblick traditioneller Diagnostik. Ihre Leitfrage lautet: „Was gelingt Ihnen schon, trotz aller Schwierigkeiten?“ Der Therapeut fungiert als Ressourcensucher, der verborgene Kompetenzen sichtbar macht. Diese Herangehensweise passt gut in eine Kultur, die Wert auf Selbstwirksamkeit legt, aber leicht in Perfektionismus abrutscht.

Zum Auftakt wird ein Stärkenprofil mithilfe von Fragebögen wie dem VIA‑Inventory erstellt. Anschließend lädt der Therapeut zu einer „Peak‑Experience‑Erzählung“ ein: Wann fühlten Sie sich zuletzt lebendig und fähig? Aus den Beschreibungen werden Charakterstärken extrahiert – etwa Humor, Ausdauer oder soziale Intelligenz – und als Karten auf den Tisch gelegt. Das physische Arrangement macht greifbar, was vorher abstrakt war.

Die Therapie nutzt außerdem das Konzept der „Ressourcenwippe“: Für jede belastende Situation wird mindestens eine Stärke formuliert, die das Gleichgewicht herstellen könnte. Beispiel: Bei Prüfungsangst wird nicht nur über die Furcht gesprochen, sondern auch über frühere Situationen, in denen Neugier half, Wissen spielerisch zu vertiefen. So wird Angst nicht verdrängt, sondern von Kompetenz flankiert.

In Schulen implementieren Sozialpädagog*innen Stärken‑Boards: Schüler heften Zettel mit beobachteten Stärken anderer an eine Wand. Eine Pilotstudie der Universität Augsburg (2024) zeigt, dass nach acht Wochen Selbstwert und Klassenzusammenhalt signifikant steigen. Unternehmen nutzen SOT in Führungskräftetrainings, um die Fokussierung auf Fehlerkultur zu balancieren – Feedback beginnt dort mit einer anerkannten Stärke, bevor Optimierungspotential diskutiert wird.

Kritik an SOT moniert Gefahr des „toxischen Positivismus“. Seriöse Therapeut*innen begegnen dem, indem sie Schmerzen validieren und Stärken nicht als Pflaster missbrauchen. Vielmehr wird Leiden als Kontext betrachtet, in dem bestimmte Qualitäten bislang unentdeckt blieben.

Das Ergebnis: Klient*innen verlassen die Sitzung nicht nur mit Problembewusstsein, sondern mit einem Werkzeugkoffer, dessen Inhalt bereits erprobt ist – sie hatten ihn nur zeitweise verlegt.

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Wenn Sie eine Psychotherapie in Betracht ziehen, aber nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, ist ein kostenloses Erstgespräch der perfekte erste Schritt. Es ermöglicht Ihnen, Ihre Möglichkeiten zu erkunden, Fragen zu stellen und sich sicherer zu fühlen, den ersten Schritt in Richtung Ihres Wohlbefindens zu tun.

Es handelt sich um ein 30-minütiges, völlig kostenloses Treffen mit einem Spezialisten für psychische Gesundheit, das Sie zu nichts verpflichtet.

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